Verleihung der Kerschensteiner Medaille an LKB:BY-Vorsitzenden Haimo Liebich – den unermüdlichen Ermöglicher
Welche Initiative der Kulturellen Bildung in München gibt es, die nicht mitbegründet oder zumindest geprägt wurde durch Haimo Liebich? Wohl nicht viele. Das Kinder- und Jugendmuseum, das Museumspädagogische Zentrum (MPZ), die PA/SPIELkultur, die Spiellandschaft Stadt oder das Netzwerk Interaktiv – all diese Institutionen und viele mehr gehen auf das Wirken von Haimo Liebich als Initiator, Kultur- und Museumspädagoge sowie ehemaligen Stadtrat zurück. Für sein unermüdliches Engagement wurde er nun am 27.6.2022 mit der Kerschensteiner Medaille der Landeshauptstadt München im Festsaal des Alten Rathauses ausgezeichnet.
In mehr als 50 Jahren hat Haimo Liebich die Münchner Kultur – und Bildungslandschaft geprägt wie kaum ein anderer und damit zu einer weltoffenen, vielfältigen und solidarischen Stadtkultur beigetragen. Sein Wirken würdigte der ehemalige Kulturreferent und berufsmäßige Stadtrat a. D. Dr. Hans-Georg Küppers in einer Laudatio. Als „Versöhner zwischen Kultur, Bildung und Soziales“ habe er stets Akteur*innen aus allen drei Bereichen des „magischen Dreiecks“ an einen Tisch gebracht und für einen Dialog auf Augenhöhe gesorgt. Mit der ihm eigenen „freundlichen Hartnäckigkeit“ habe er jahrzehntelang Netzwerke gesponnen, Kooperationen initiiert, Impulse gesetzt und scheinbar Unmögliches möglich gemacht.
In seiner Rede stellte Haimo Liebich seine langjährigen Wegbegleiter*innen in den Vordergrund und betonte, dass das gemeinsame Gestalten und Ringen um mehr Anerkennung für die Kulturelle Bildung immer eine resort- und spartenübergreifende Teamleistung ist. Als Mitinitiator des Deutschen Kinderhilfswerks erinnerte er die Anwesenden zugleich eindringlich daran, das gerade im Bereich der Kinderrechte auch unabhängig von den Pandemieerfahrungen noch sehr großer Handlungsbedarf besteht.
Haimo Liebich nutzte die Gelegenheit auch, um den Blick über die Stadtgrenzen hinaus auf die Entwicklung in Bayern zu richten: Er dankte dem anwesenden Landtagsabgeordneten Robert Brannekämper (CSU) und der Abgeordneten Kerstin Radler (Freie Wähler) für ihre Initiative, die eine dreijährige projektbasierte Perspektive für die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern geschaffen hat.
Haimo Liebich der „unermüdliche Ermöglicher“ (Zitat Hans-Georg Küppers) reiht sich mit der Verleihung ein in die bedeutsame Riege der Preisträger*innen der Kerschensteiner Medaille ein. Im Andenken an den Reformpädagogen Georg Kerschensteiner, der als Stadtschulrat von 1895 bis 1918 wichtige Akzente für Bildung setzte, würdigt die Landeshauptstadt München mit dem Preis seit 1995 herausragendes Engagement für die die Entwicklung der Bildung in München. Die Preisverleihung wurde von Bürgermeisterin Verena Dietl eröffnet. Nach der Laudatio überreichte Stadtschulrat Florian Kraus die Kerschensteiner Medaille. Altoberbürgermeister Christian Ude nutzte den Epilog zu einem launigen Rückblick auf das gemeinsame Wirken mit Haimo Liebich.