„Land schafft Kultur“ – Rückblick Labor Mittelfranken

Das Projekt „Land schafft Kultur“ der LKB:BY hat zusammen mit der Beratungsstelle „Kultur macht stark“ Bayern am 18. & 19.03.2024 Halt in Ansbach in Mittelfranken gemacht und das Kunsthaus R3 Ansbach in ein Labor für Kulturelle Bildung verwandelt. Vor Ort konnten sich Menschen aus dem Kultur-, Bildungs-, Jugend- und Sozialbereich miteinander vernetzen und gemeinsam an einer Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse sowie an Zukunftsimpulsen und Partnerschaften für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen arbeiten. Mit zahlreichen Akteur*innen aus der Region konnte eine gelungene Veranstaltung mit Good-Practice-Beispielen, Vernetzungs- und Beratungsmöglichkeiten, kreativen Impulsen und Diskussionsräumen durchgeführt werden. Dafür bedanken wir uns herzlich bei den jeweiligen Akteur*innen.

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18.03.2024 – Tag 1: Beratungs- und Vernetzungstag „Kultur macht stark“

Der erste Tag wurde vom Team der Beratungsstelle „Kultur macht stark“ Bayern ausgerichtet. Nach einer Begrüßung und der Vorstellung des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ präsentierten sich zwei der Programmpartner*innen: Jenny Köhler (ASSITEJ) gab einen Einblick in die Fördermöglichkeit „Wege ins Theater“ und Laura Esser (Stiftung Lesen) berichtete über die Initiative der Leseclubs. Daran anschließend wurden konkrete Good-Practice-Beispiele, die von „Kultur macht stark“ gefördert wurden, präsentiert. Dr. Martina Weis (VHS Gunzenhausen und Weißenburg) ermöglichte ein Eintauchen in Projekte der VHS inklusive Kamishibai-Theater. Die Künstlerin und Kunstvermittlerin Karin Bergdolt stellte ihre vielfältigen Projekte vor, die sie seit Jahren mit „Kultur macht stark“ realisiert. Sie bot beindruckende Einblicke, welche Freiräume sich für die Teilnehmenden dort eröffnen und wie sie an diesen wachsen können. Dieser Zugang findet sich auch in den Projekten des Bezirksjugendring Mittelfranken, Fachberatung Kinder- und Jugendkultur, die von Laura Mittenzwei eindrücklich vorgestellt wurden.

Daran anschließend konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen eines „Markt der Möglichkeiten“ mit drei verschiedenen Angeboten beschäftigen. Die Beratungsstelle „Kultur macht stark“ Bayern bot eine Beratungswerkstatt zum Förderprogramm „Kultur macht stark“ an, mit dem Projektteam von „Land schafft Kultur“ tauschten sich die Teilnehmer*innen in einer Diskussionswerkstatt zum Thema „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“ aus und entwickelten Utopien hierzu. Unter der Leitung von Monika Tress (Die Junge Kunstschule/JUKS Ansbach) wurden in einem Praxis- und Kreativworkshop mit Druck- und Collagetechnik Postkarten gestaltet.

19.03.2024 – Tag 2: Praxislabor und Zukunftswerkstatt „Land schafft Kultur“

Der zweite Tag des Labors wurde vom Projektteam „Land schafft Kultur“ veranstaltet. Hauptthema des Tages war eine Bestands- und Bedarfsanalyse der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen Mittelfrankens, verknüpft mit einer gemeinsamen Ideenentwicklung zur möglichen Förderung der Kulturellen Bildung.

Nach einer Begrüßung durch Marion Glück-Levi (Stellvertretende Vorsitzende der LKB:BY), Herbert Lindörfer (CSU, 1. Vorsitzender im Fachausschuss Kultur und Jugendarbeit des Verbands der Bayerischen Bezirke) sowie Nadja Wilhelm (Kulturreferentin der Stadt Ansbach) wurde in Workshop-Gruppen geforscht. Unter dem Motto „Partizipatives Forschen: Gemeinsam Wissen sammeln, Bedarfe erkennen und Ideen entwickeln“ sammelten die Teilnehmenden kulturelle Bildungsprojekte und Einblicke aus der Verwaltung mit Bezug auf kulturelle Bildungsprojekte. Darauf aufbauend wurden Bedarfe der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen Mittelfrankens herausgearbeitet und mögliche Ideen für den Umgang mit diesen Bedarfen formuliert. Diese Ergebnisse werden im weiteren Verlauf des Projekts „Land schafft Kultur“ ausgewertet und bilden die Grundlage für eine Handlungsempfehlung, die das Projekt gegen Ende des Jahres 2024 an politische Entscheider*innen weitergibt.

Nach der Mittagspause konnten sich die Teilnehmer*innen im Rahmen einer Bündnisschmiede weiter vernetzen, bevor künstlerisch angeleitete Stadtspaziergänge Tiefenbohrungen an drei verschiedenen kulturellen Bildungsorten in Ansbach ermöglichten. So wurden im Rahmen des Spaziergangs die TANTHE (Raum für Tanz und Theater), das Museum Retti-Palais und SonnenZeit (FreiwilligenAgentur und MehrGenerationenHaus) besucht und vorgestellt. Am Nachmittag fand eine von Lisa Renz-Hübner (Kulturaktive und Journalistin aus Ansbach) moderierte Podiumsdiskussion mit Marion Glück-Levi (Stellvertretende Vorsitzende der LKB:BY), Karin Bergdolt (Kunst und Kunstvermittlung, Lauf a.d. Pegnitz), Verena Osgyan (Landtagsabgeordnete (B90/DIE GRÜNEN), Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst) und Beatrix Friedsmann (Geschäftsführerin des Kreisjugendring Ansbach) mit abschließendem Publikumsgespräch statt. Ein Fazit des Gesprächs: Idealismus und Engagement allein reichen nicht. Es braucht tragfähige Strukturen auf allen Ebenen. Ein strukturell geförderter Landesverband für Kulturelle Bildung kann in ländlichen Räumen wirksame Arbeit leisten. Das von MdL Verena Osgyan zitierte Projekt Landkulturperlen in Hessen ist hierfür ein gutes Beispiel.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden und vor allem bei den vielen Akteur*innen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben. Ohne Sie und Euch wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen.