„Land schafft Kultur“ – Rückblick Labor Oberpfalz
Unser erstes „Land schafft Kultur“-Labor in der Oberpfalz war ein voller Erfolg! Mit dem Bus sind wir durch das nordöstliche Bayern gereist und haben an vielen inspirierenden Kulturorten Station gemacht. Gemeinsam mit etwa 40 Teilnehmer*innen aus Praxis, Kulturpolitik, Verwaltung und Wissenschaft haben wir erforscht, wie es um die Kulturelle Bildung in der Oberpfalz steht. Zentrale Fragestellung dabei war, welche Bedarfe es in ländlichen Räumen gibt und was es braucht, um die Kulturelle Bildung in der Oberpfalz zu stärken. Wissenschaftlich begleitet wurde die Reise von Prof. Dr. Leopold Klepacki (FAU Nürnberg, stellv. Vorsitzender der LKB:BY und wissenschaftlicher Berater des Projektes „Land schafft Kultur“).
Zur Programmüberischt des Labors
29.09.2023 – Tag 1: Reallabor in Frauenzell und Kulturkeller Pielenhofen
Bei bestem Wetter wurden wir in der wunderbaren historischen Anlage des Klosters Frauenzell sehr freundlich empfangen. Inspiriert von der Klosteranlage, die sich im Rahmen eines baukulturellen Projekts des BLVKK zu einem kulturellen Juwel in der Region entwickelt hat, tauchten die Teilnehmenden ein in einen intensiven Arbeitsprozess. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Leopold Klepacki zum Thema „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen“, Informationen zum Ortsentwicklungsprojekt Kloster Frauenzell durch Stephanie Reiterer (BLVKK/bauwärts) und Grußworten der Bürgermeisterin von Brennberg Ingrid Sauerer erhielt die Gruppe einen Einblick in das Oberpfälzer Heimatmobil (Florian Schwemin und Säm Wagner) verbunden mit Grußworten des Wahlkreisabgeordneten Tobias Gotthardt (Freie Wähler). Anschließend begaben sich die Teilnehmer*innen in einen partizipativen Forschungsprozess. In fünf Gruppen wurden leitfadenorientierte Interviews nach der G3-Methode erarbeitet, gemeinsam Wissen gesammelt und Ideen entwickelt. Das Resultat: Eine fundierte Bedarfsermittlung mit Ideen für Gelingensbedingungen. Die Ergebnisse werden nun in den nächsten Wochen und Monaten von unserem „Land schafft Kultur“-Team wissenschaftlich ausgewertet, analysiert und in Handlungsempfehlungen zusammengefasst.
Nach einem sehr arbeitsintensiven Freitag und einer Bustour zur nächsten Laborstation erhielten die Teilnehmer*innen einen authentischen Einblick in den Kulturkeller Pielenhofen – ein Paradebeispiel für kulturelle Vereinsarbeit und großem ehrenamtlichen Engagement in einem kleinen Orten. Unsere Erkenntnis aus dem Abend: Der bürokratische Aufwand für kleinere Vereine ist immens – umso beeindruckender ist, was die Zivilgesellschaft in Pielenhofen mit dem Kulturkeller geschaffen hat.
30.09.2023 – Tag 2: Podiumsgespräch in der Regionalbibliothek Weiden und Scherenschnitt im KUNSTbeTRIEB Cham
Tag 2 unserer Oberpfalzreise hat mit einem produktiven Brainstorming zum Thema Förderprogramme für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen begonnen – geleitet von Alina Hanske-Vogt der LKB Hessen. In der sehr beeindruckenden Regionalbibliothek Weiden erwartete uns dann ein spannendes Podiumsgespräch mit hochkarätigen Gästen zum Thema „Kulturelle Bildung in ländlichen Regionen stärken“. Moderiert von Daniela Arnu (BR und Beisitzerin im Vorstand der LKB:BY) sprachen Sabine Guhl (Leiterin Regionalbibliothek Weiden und Vorstandsmitglied im Bayerischen Bibliotheksverband), Angela Thar (Leitung Kulturamt Sulzbach-Rosenberg), Andi Dünne (KUNSTbeTRIEB Cham), Vincent Keldenich (Uni Bamberg / BMBF-Förderrichtlinie „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen„) und Dr. Tobias Appl (Bezirksheimatpfleger Oberpfalz) über Praxiserfahrungen, Gelingensbedingungen und Handlungsbedarfe.
Der krönende Abschluss unseres mobilen Labors war ein Besuch bei der Jugendkunstschule KUNSTbeTRIEB in Cham. Fasziniert von den ästhetisch-stylischen Räumlichkeiten, einer sagenhaften Kunst-Literatur-Sammlung und historischen Druckanlagen im Keller begaben wir uns in den letzten und künstlerischen Teil der Labor-Reise. In einer praktischen Übung reflektierten die Teilnehmer*innen die Erkenntnisse der vergangenen zwei Tage und brachten Eindrücke, Stimmungen und Ideen in Scheerenschnitt-Technik auf eine Karte.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Gastgeber*innen für den Einblick in diese vielfältige Kulturlandschaft sowie bei allen Referent*innen, Gästen und Helfer*innen für die Unterstützung in diesem gelungenen Labor!