Pressemitteilung vom 16.12.2024
Publikation “Land schafft Kultur” an Staatsminister Markus Blume überreicht
Als „Leuchtturm“ bezeichnete Staatsminister Markus Blume das Projekt „Land schafft Kultur“, dessen Schirmherrschaft er für knapp zwei Jahre übernahm. Anlässlich des Projektabschlusses erhielt er nun die Projektpublikation “Land schafft Kultur” von der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern (LKB:BY). Deren Vorsitzende Haimo Liebich und Marion Glück-Levi sowie die Geschäftsführerin Anna Reitberger überbrachten dem Minister die Broschüre, das die zweijährige Forschungsarbeit zur Verbesserung der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen dokumentiert.



C-Right: Axel König / StMWK (Bild 1 und 2), Gabi Sabo (Bild 3)
24 Monate Projektlaufzeit – 7 Labore für Kulturelle Bildung in allen bayerischen Bezirken mit 165 wissenschaftlichen qualitativen Interviews: Die LKB:BY ermittelte in dem Projekt Bedarfe und Potenziale, wie Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen gestärkt werden kann.
Gefördert wurde dies vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst infolge einer Fraktionsinitiative, die unterstützt und begleitet wurde von MdL Robert Brannekämper (CSU). Die Delegation der Landesvereinigung überreichte auch ihm im Bayerischen Landtag die Publikation und empfahl sich mit der erfolgreichen Realisierung des Projekts als Partnerin bei der Umsetzung der konkreten Maßnahmenvorschläge und Handlungsempfehlungen.
Kunstminister Markus Blume betont: „Kulturelle Bildung ist der Schlüssel zu unserer kulturellen DNA. Gerade in den einzelnen Regionen ist die Vielfalt an Kunst und Kultur enorm. Dieses unglaubliche Potenzial wollen wir noch stärker bündeln und sichtbar machen. Von sieben Laboren für Kulturelle Bildung bis zum bayernweiten LandKulturGipfel – das Projekt ‚Land schafft Kultur‘ der LKB:BY hat mit einer breiten Palette an Initiativen und Methoden wertvolle Ansatzpunkte ausgemacht und spannende Ideen entwickelt. Gemeinsam können wir Vernetzung, Austausch und kulturelle Bildung im ländlichen Raum effektiv und nachhaltig weiterentwickeln. Allen Projektbeteiligten herzlichen Dank für ihr Engagement.“
LandKulturGipfel – erster bayernweiter Kongress für Kulturelle Bildung und Teilhabe in ländlichen Räumen
Der Erfolg des Projektes zeigte sich in der breiten Teilnahme von Engagierten an den Laboren für Kulturelle Bildung – sowohl aus Verwaltung, aus der Politik und aus den Reihen der praktizierenden Künstler*innen und Organisationen. Ein imposanter bayernweiter LandKulturGipfel im November 2024 bildete den krönenden Abschluss des Projekts und glänzte mit hochkarätigen Keynote-Speakern sowie durch einen kulturpolitischen Austausch mit den Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger (CSU), Julian Preidl (Freie Wähler), Gabriele Triebel (Bündnis 90/Die Grünen) und Katja Weitzel (SPD).
Der erste bayerische Kongress für Kulturelle Bildung und Teilhabe in ländlichen Räumen bot ein Austausch- und Vernetzungsformat, das es in der Form in Bayern noch nie gab. Dort wurden auch die Handlungsempfehlungen aus der Publikation „Land schafft Kultur“ vorgestellt und diskutiert. Die Publikation legt in konzentrierter Form dar, warum und wie Freistaat, Bezirke, Landkreise und kreisfreie Städte die Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen künftig unterstützen können.



C-Right: Stefanie Giesder, klares design
Kooperative und spartenübergreifende Zusammenarbeit in Zeiten der Transformation
Damit die Erstinvestition der Erhebung fruchtbar weiterverfolgt und nachhaltig umgesetzt werden kann, sind kompetente zivilgesellschaftliche Partner wie die LKB:BY erforderlich, die die Arbeit entsprechend vertreten und koordinieren. Mit Projektmitteln allein und einem ehrenamtlich geführten Landesverband ist dies jedoch langfristig nicht zu stemmen. Daher warten nun alle gespannt auf die Entscheidung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst über die Bewilligung einer strukturellen Finanzierung für die LKB:BY, um das Projekt in eine stabile Struktur zu überführen. Zahlreiche Institutionen und Regionen haben die LKB:BY als Reaktion auf das Projekt „Land schafft Kultur“ um vertiefte Zusammenarbeit gebeten.
Handlungsempfehlungen zur Stärkung Kultureller Bildung in ländlichen Räumen
Aus den 165 Labor-Interviews wurden von dem Fachteam der LKB:BY Handlungsempfehlungen entwickelt und gute Praxis aufgezeigt, die eine nachhaltige Entwicklung Kultureller Bildung in ländlichen Raum fördern.
So sollten z.B. Förderkriterien und -formate an spezifische Bedürfnisse in ländlichen Räumen angepasst werden: Größere Entfernungen und eingeschränkter öffentlicher Nahverkehr müssen in Förderregularien berücksichtigt werden, um Angebote für eine breitere Zielgruppe zu öffnen.
Lokale und überregionale Vernetzung der Akteur*innen untereinander können einen enormen Synergieeffekt bringen und Ressourcen sparen. Kooperationen und das Teilen von Erfahrungen können helfen, neue Ideen umzusetzen und Fördermöglichkeiten besser zu nutzen. Die LKB:BY schlägt daher die Einrichtung von Koordinierungsstellen für Kultureller Bildung auf regionaler Ebene vor.
Erfolgreiche Projekte müssen langfristig stabilisiert werden, dafür sprach sich eine Mehrheit der Befragten aus. Wiederkehrender Aufbau von Kontinuität und verlässlichen Strukturen sind ressourcenintensiv – im Sinne einer nachhaltigen Investition in die zukünftige Kulturlandschaft Bayerns sind stabile, planbare Finanzierungsmöglichkeiten wirksamer als kurzfristige Zuschüsse. Konkrete Umsetzungsvorschläge und weitere Empfehlungen finden sich in der Publikation „Land schafft Kultur“, die auch als PDF verfügbar ist: