Handlungsfeld Wertschätzung und Sichtbarkeit
„Applaus alleine reicht nicht!“ Wertschätzung beginnt beim respektvollen Umgang und der Anerkennung der geleisteten Arbeit und reicht bis zu fairer Bezahlung und passgenauen Förderinstrumenten. Und sie umfasst alle Akteur*innen des Feldes – jeder und jede hat es verdient, in der jeweiligen Tätigkeit angemessen honoriert zu werden. Wertschätzung beinhaltet außerdem die Sichtbarkeit in der öffentlichen Wahrnehmung.
Die Sorge für bessere Arbeits- und Teilhabebedingungen im Feld der Kultur- und Bildungsarbeit stützt sich auch auf die Anerkennung des Mehrwertes dieser Arbeit für die Region: Bildung und Kultur wirken als Standortfaktoren, als Betätigungsfeld für aktive Bürger*innen und tragen zu einer großen, direkten und indirekten regionalen Wertschöpfung bei.
Von den Befragten wurden vielschichtige Herausforderungen genannt, bei denen die gezielte Förderung von mehr Wertschätzung und Sichtbarkeit dazu beitragen kann, diese zu meistern und die Potenziale der kulturellen Bildung nachhaltig zu entfalten. Diese Webseite dient der Vertiefung des Handlungsfelds Wertschätzung und Sichtbarkeit und liefert tiefe Einblicke in die Texte der Publikation. Eine Übersicht über die weiteren Handlungsfelder und weiterführende Informationen finden Sie hier oder in unserer Publikation.
Kurzübersicht zum Handlungsfeld Wertschätzung und Sichtbarkeit
„Es war weder finanzielle Wertschätzung noch zum Teil zwischenmenschliche Wertschätzung da […]. Und dann verlier‘ ich natürlich […] auch meine Lust, mich dann […] zu öffnen und meine Kunst und meine Ideen weiterzuvermitteln.“ Teilnehmer auf dem Labor in Niederbayern
Wertschätzung und Sichtbarkeit wurde als Themenfeld vielfältig von den Befragten angesprochen:
- Mangelnde Wertschätzung: Die Akteur*innen empfinden mangelnde Wertschätzung als hinderlich für ihr Engagement in der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen, da sie oft das Gefühl haben, nicht genügend Anerkennung zu erhalten.
- Druck rausnehmen – Finanzielle Wertschätzung als Grundvoraussetzung: Es wird als wichtig erachtet, dass finanzielle Wertschätzung den Druck auf Projektakteur*innen verringert und ein größeres Vertrauen in ihre Arbeit fördert.
- Förderbedingungen vereinfachen: Die Befragten schlagen vor, Antragsverfahren und Förderbedingungen zu vereinfachen, um die Teilnahme an Förderprogrammen zu erhöhen und die Planungssicherheit zu verbessern.
- Wertschätzung von Konzeption und Verwaltungsaufwand: Der hohe Aufwand für die Planung und Verwaltung kultureller Bildungsprojekte wird als unverhältnismäßig wahrgenommen, weshalb eine finanzielle Anerkennung in Form von Pauschalen gewünscht wird.
- Wertschätzung und Sichtbarkeit durch Öffentlichkeitsarbeit: Öffentlichkeitsarbeit wird als eine notwendige Maßnahme gesehen, um die Sichtbarkeit kultureller Bildungsarbeit zu steigern, wobei eine verbesserte Zusammenarbeit mit Kommunen und Medien angestrebt wird.
- Wertschätzung der Fachdisziplin Kulturelle Bildung: Es wird angeregt, Kulturelle Bildung als Fach an Schulen einzuführen, um ihre positiven Effekte auf die Persönlichkeitsentwicklung stärker in der Bildungspolitik zu verankern.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zu den einzelnen Punkten können Sie dem folgenden Menü entnehmen. Über das Plus/Minus-Symbol auf der rechten Seite können Sie die jeweiligen Beiträge auf- bzw. zuklappen. Eine volle Übersicht erhalten Sie in unserer Publikation.
Handlungsempfehlungen Wertschätzung und Sichtbarkeit
„Und wir haben auch festgestellt, dass die Antragslogik umgedreht werden muss. Also von ‚Der Antragssteller, die Antragsstellerin ist der böse, wirtschaftsorientierte Feind, der nur unser Geld will‘ hin zu ‚Ihr macht tolle Sachen für die Kultur, hier ist unsere Kohle‘. Eben bestenfalls.“ Teilnehmer aus Unterfranken
Ausgehend von den Herausforderungen, mit denen sich Akteur*innen der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen konfrontiert sehen, und unter Berücksichtigung der Ideen, die in den Laboren im Projekt „Land schafft Kultur“ entwickelt wurden, ergeben sich nachfolgende Handlungsempfehlungen zum Themenfeld Wertschätzung und Sichtbarkeit:
- Nutzung von Leerständen ermöglichen und unterstützen, z.B. durch vereinfachte Verfahren für Nutzungsänderung und Baurecht, Ausbau einer Förderkulisse für Zwischennutzungen, Entbürokratisierung
- Niederschwellige Zugänge zu Kulturorten schaffen, z.B. durch Sharing-Kultur und zentrale Koordinierung
- Mobile Formate und Outreach stärken und ausbauen, z.B. durch den Transfer erfolgreicher Modelle, Qualifizierung und Anreize
- Förderprogramme und -richtlinien für ländliche Räume anpassen, z.B. bezüglich Fahrtkosten/-zeiten, geringerer Eigenmittelanteil, Kleininvestitionen
Auf Augenhöhe handeln, Vertrauen schenken, Wirkung anerkennen und öffentlich würdigen: Das stärkt die Zusammenarbeit.
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Einblicke in die Praxis
Im Folgenden präsentieren wir einige Einblicke in die Praxis. Über das Plus/Minus-Zeichen können die Beiträge ein- oder ausgeblendet werden.
Weitere Inhalte aus dem „Land schafft Kultur“-Projekt
Das Handlungsfeld Beratung und Begleitung ist ein Ergebnis der wissenschaftlichen Auswertung der Informationen, die im Projekt „Land schafft Kultur“ der LKB:BY auf sieben Entwicklungs- und Praxislaboren erhoben wurden. Mehr zu diesen Laboren finden Sie hier.
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Weitere Tätigkeiten der LKB:BY
Das Projekt „Land schafft Kultur“ wird gefördert von: